Es gibt nämlich keine! Die Portugiesen blicken auf den Atlantik und
wenden den Vorgängen den Rücken zu. Die Iren sehen keine Flüchtlinge,
wohl weil ihnen der englische Nebel die Sicht versperrt. Die Engländer
fürchten sich ihrerseits ja schon vor polnischen Arbeitsemigranten und
vermissen ohnehin ihre splendid isolation.
Auf dem Balkan wandern
die Flüchtlinge zu Fuß (!) Richtung EU, so dass die Ungarn gar die
Grenze zu Serbien geschlossen haben. Im Mittelmeer ertrinken sicher
weitaus mehr Menschen als uns berichtet wird.
Sind die Flüchtlinge
aber doch irgendwo innerhalb unserer Grenzen gelandet, steckt man sie
in Lager. In Zeltlager! In Traiskirchen/Österreich schliefen zuletzt 700
Menschen im Freien (!) und als ein Unwetter nahte, steckte man sie über
Nacht eben in Postbusse(!). Ein Reisebus verfügt übrigens über 50
Sitzplätze, ein Postbus hat lediglich deren 29. Bitte selbst
nachrechnen, wie viele Menschen auf den Böden der Busse nächtigen
mussten. Gut, dass wir jetzt eine Hitzewelle haben!
Darüber hinaus
werden Familien und Freunde bei der Unterbringung auseinander gerissen,
wie zuletzt bei jenem auf der Donauinsel ertrunkenen 16-jährigen
Pakistani, der in Graz gelebt und einen Freund in Wien besucht hatte.
Sein Schicksal endete ohne Namen oder Bild in den Medien. Hunderte,
andere namenlose und bildlose Schicksale enden im Meer oder vielleicht
auch schon am Rande serbischer Landstraßen.
Diese Herren in Grau
und jene Damen in Pastell, in den Brüsseler Büropalästen, sie reden
ohne etwas zu sagen. Sie zitieren den Vertrag von X, verweisen auf die
Verordnung von Y und das Abkommen von Z. Alle haben alle Hände voll zu
tun und nichts geschieht. Die Außenminister pilgern zu Gipfelkonferenzen, die in nichts gipfeln. Nun, unser Bundespräsident Fischer, mahnte
in seiner Rede zur Eröffnung der Bregenzer Festspiele immerhin, den
Flüchtlingen „ein Stück Menschenwürde zu gewähren". Ein Stück? Nicht
Menschenwürde insgesamt? Guter Mann, wer schreibt deine Reden?
Dabei
könnte man dem Ansturm doch wirklich leicht Herr werden. Man müsste nur
das (noch geheime) Anforderungsprofil der EU für Flüchtlinge
veröffentlichen: „Unbegleitet, akademisch gebildet, 25 – 35 Jahre alt,
möglichst christlich, bevorzugt männlich – vor allem aber -
ausschließlich Nichtraucher!“
Ich bin fertig mit der EU.
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