Ich habe eine neue Daily-Soap im Fernsehen entdeckt, sie heißt
„Grexit“. Diese Serie wird europaweit ausgestrahlt und soll unendlich
viele Folgen haben. Jetzt kommt eine Sommerpause, oder auch nicht. In
der Hauptsache geht es darum, dass Deutschland endgültig die Macht in
der EU übernommen hat, weil Griechenland zwanzig Jahre lang die Bilanzen
gefälscht hatte. Oder so ähnlich, es ist absichtlich alles sehr
verwirrend.
Die Serie ist dennoch sehr realistisch gemacht, alle
reisen ständig hin und her und stehen andauernd vor irgendwelchen
Mikrofonen. Die Drehbücher sind herrlich absurd, aber die Handlung
könnte ruhig straffer sein. Nach manchen Folgen hat man das Gefühl, es
sei gar nichts geschehen.
Diese Herren in Grau und jene Damen in
Pastell, in den Brüsseler Büropalästen, die sind sehr gut besetzt, aber
das sind ja auch stereotype Rollen. Die Darstellerin der deutschen
Kanzlerin outriert ein wenig, denn sie zeigt mehr als einen einzigen
Gesichtsausdruck. Die Rolle jenes neuen, jungen griechischen
Ministerpräsidenten finde ich völlig unglaubwürdig. Welcher
Linksradikale würde im wirklichen Leben schon mit einem Rechtsradikalen
koalieren, nur um an die Macht zu kommen? Aber der Schauspieler kommt
bei den Zusehern sowieso nicht gut an und wird wohl bald aus der Serie
heraus geschrieben.
Herausstechend bei den Nebenrollen war bisher
nur jener Flame, der in einer Folge sehr glaubhaft das „empörte
Publikum“ mimte. Dessen Rolle könnte noch ausgebaut werden.
Wie,
das war keine Satire? Keine Farce? Das waren die Nachrichten? Echt?
Nein, ich muss Fieber haben, eine Sommergrippe wahrscheinlich.
Ich bin fertig mit der EU.
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