Mittwoch, Januar 14, 2015

Für leiwand gegen oasch

Ich bin immer wieder überrascht, wie oft ich diesen Burschen im Internet finde.

Hier der volle Spruch:
Erklärung:

Wenn Wiener etwas besonders gut finden, sagen sie oft "leiwand" dazu. Den Ursprung hat dieses Attribut in der Welt des Bieres. Es war im Jahr 1432, da bekam das Wiener Bürgerspital, in dem damals bereits mit Leinen gehandelt wurde, das Braurecht zugesprochen. Und da sich der Leinenhandel damals in Wien zu einer wahren Börse des internationalen Textilhandels entwickelte, lag nichts näher, als den heftig Feilschenden auch Bier anzubieten. So wurde also im Leinwandhaus eine Bierschenke errichtet, die direkt von der Gemeinde auf eigene Rechnung betrieben wurde. Der "Leinwandbier" genannte Gerstensaft genoss bald einen ausgezeichneten Ruf. Und wenn sich heute jemand mit den Worten "Des is leiwand" über etwas äußert, so meint er damit nicht mehr und nicht weniger, als dass es so gut ist wie Wiener Bier. (Quelle: Wiktionary)

(Das Wort „leiwand“ hat immerhin auch im Duden Platz gefunden.)

Oasch: Wienerisch für Arsch, bedarf wohl keiner näheren Erklärung. (Ohne Eintrag im Duden.) Sowohl gebräuchlich: „Der ist ein Oasch.“, aber auch: „Das ist aber oasch.“

Der Spruch erklärt sich solcherart von alleine. Wiewohl das eigentliche, urtümliche Wiener Gegenteil für „leiwand“ wäre „schas“ (Furz).

Lustig ist, dass diese Begriffe tatsächlich urwienerisch sind, „Oasch“ wird ja noch österreichweit verstanden, wenn auch im Westen mehr das bayrische „Orsch“ gebräuchlich ist. „Leiwand“ hingegen ist schon im näheren Umland Wiens in der Alltagssprache nicht mehr gebräuchlich.

Bei Demos taucht der Spruch zuerst in den 1970er Jahren im feministischen Kontext auf:

Über die Wiener Punk-Szene - (ja, Wien hatte auch eine Punk-Szene, die passte in eine Schuhschachtel) – gelangte der Spruch ganz allgemein in die linke, grüne, alternative und anarchistische Szene - (die braucht in Wien wenigstens in einen Schrankkoffer) - und ist bis heute bei diversen Veranstaltungen in Gebrauch.

Aufgenommen 2004 vermutlich in Wien – die Websites dieser Szene sind derart wirr gestaltet, dass sie nur den wirklich Eingeweihten zugänglich sind.
Wann und wie der Spruch auf modische T-Shirts gelangte, blieb mir detto verborgen, ..

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